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Sonntag, 12.12.21 19:25

Herren verzichten bei EM auf Spiel um Bronze

Die Herren einigten sich mit Italien auf einen Verzicht für das Bronze-Spiel und bleiben ebenfalls ohne Medaille. Am Finaltag offenbarte sich das ganze Chaos der vergangenen Turniertage.


Herren ist die Gesundheit wichtiger

 

Bereits zuvor hatte es ein trauriges Endspiel gegeben: Weil die britischen Damen nach dem Halbfinalsieg gegen Deutschland abgereist waren, spielten die niederländischen Damen ihr Finale alleine und wurden damit durch ein 20:0 erneut Europameisterinnen - das gleiche sollte sich am Abend mit den niederländischen Herren wiederholen.

 

Dazwischen kamen kurz auch fünf deutsche Herren in die Halle - es bestand Unklarheit über die Regeln, obwohl die Spieler beider Teams - Italien und Deutschland - sich geeinigt hatten, aus Sorge um ihre Gesundheit nicht antreten zu wollen. Am Ende fiel die Entscheidung vonseiten der IWBF Europe, dass niemand mehr aufs Feld muss, aber auch keine Bronzemedaillen bei den Herren vergeben werden. „Wir behalten uns vor, dagegen zu protestieren, weil in unseren Augen eine geteilte Bronzemedaille unter diesen Umständen fairer wäre“, sagte Herren-Bundestrainer Nicolai Zeltinger.

 

„Nicht geschützt gefühlt“

 

So wurde es ein denkwürdiger Tag mit zwei EM-Titeln ohne Endspiel und Teams, die alle um ihre Gesundheit Sorge hatten, weil schon in den vergangenen Tagen immer öfters klar wurde, dass dieses Turnier in der Art nicht stattfinden hätte dürfen. Schon vor dem Turnier hatte der Deutsche Behindertensportverband das Hygienekonzept der Veranstalter kritisiert und Verbesserungen gefordert, doch diese wurden nur mangelhaft umgesetzt. Das führte sogar dazu, dass das deutsche Team selbst tägliche Testungen durchführte, um sich und andere Mannschaften zu schützen.

 

Das Buffet aller Teams im gleichen Speisesaal, der Transport in den gleichen Bussen, die danach nicht desinfiziert wurden und eine Hotel-Bubble, in die sich auch andere Hotelgäste mischten, waren nur einige der großen Kritikpunkte am Hygienekonzept des Veranstalters. Jenes Hygienekonzept ließ es auch zu, dass Spielerinnen und Spieler mit negativem Schnelltest aufs Feld durften, wenngleich es positive Fälle in ihrem Team gegeben hatte. „Es sollte nicht vergessen werden, dass viele von uns zur Risikogruppe gehören“, schrieb Annabel Breuer, eine der drei früher abgereisten Spielerinnen, in einem Statement auf ihrer Instagram-Seite: „Ich habe mich nicht adäquat geschützt gefühlt durch das Hygienekonzept.“ (Nico Feißt / Pressemitteilung DBS)